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Einige dieser Zitate könnten starke Gefühle auslösen.

Prenatal and Perinatal Somatics: Eight Practice Principles and New Horizons for Integrating Earliest Trauma

Healing from earliest trauma as an adult is a journey of exploration, discovery, and deep process because it is a foray into implicit somatic memories, often with little cognitive story. Each step is a felt-sense experience; our memories lie in our bodies, and are formed before language comes online. Memories may also emerge from our early childhood, family dynamics, adolescence, and adulthood. We can traverse the earliest territory relatively easily if we have a map and a facilitator. Even still, it may be hard work for a traveler in those lands, as each layer may have a feeling of survival based on the conditions of the time. I hope this paper will help the enthusiastic traveler in healing begin finding their way thoughtfully and expediently. […] ...
  |   Kate White   |   Tags: perinatal, trauma

Zur Bindungsanalyse

Die ungarischen Psychoanalytiker György Hidas und Jenö Raffai haben mit ihrer Methode der Bindungsanalyse eine primäre Ebene menschlicher Bezogenheit erschlossen. Am Anfang stand die Entdeckung der Dimension der vorgeburtlichen Beziehung in der Lehranalyse von Jenö Raffai bei György Hidas, die über viele Jahre lief. In dieser Zeit arbeitete Raffai als Psychologe an einer psychiatrischen Klinik mit psychotischen Jugendlichen und entdeckte in seiner therapeutischen Arbeit deren elementaren Wunsch nach einer Rückkehr in den Mutterleib, der sich in der therapeutischen Beziehung als Wunsch einer Aufnahme in den Leib des Therapeuten manifestierte, um durch eine neue Geburt die erste nur mangelhafte und unvollständige Geburt zu vervollständigen. ...
  |   Jenö Raffai, Ludwig Janus   |   Tags: kinderschutz

Transitioning From a Trauma-Based To A Trauma-Informed Society

From the very beginning of life — even in the womb — safe, stable, attuned, connected relationships that are nurturing are critical. There are studies that are very clear that when moms are experiencing a lot of stress or there’s stress in the environment during pregnancy, it starts to impact the nervous system and the development of the child. Certainly, in the very beginning of life, that need for attunement to even map our tenth cranial nerve, which regulates so much of the body’s nervous system, starts to be impacted. ...
  |   Christina Bethell   |   Tags: soziales, trauma

Ubuntu: The Indigenous Ethos of Restorative Justice

Because European colonialists saw no jails, police, lawyers, judges, or courts in African indigenous societies, they mistakenly concluded these cultures had no way to address social conflict and wrongdoing. […] In Western culture, we are socialized to believe that the desire to inflict counterviolence upon or retaliate against someone who has hurt us or a loved one is innate and that justice has always been done and will always be done in this way. In fact, far from universal or natural, this adversarial vision of justice is a relatively recent cultural and historical construction, arising around AD 1200 with the dawning of the nation-state and racial capitalism. ...
  |   Fania Davis   |   Tags: justice

Triggerwarnungen

Triggerwarnungen tauchten erstmals Anfang der 2000er Jahre auf feministischen Websites auf, um die Leserinnen vor heiklen Themen wie sexuellen Ubergriffen, Kindesmissbrauch und Selbstmord zu warnen. Das veranlasste Studierende in amerikanischen Eliteinstitutionen, solche Warnungen auch für den Unterricht zu fordern. Das Oberlin College war das erste amerikanische College, das 2014 Richtlinien für Triggerwarnungen als Teil seines Leitfadens für den Umgang mit sexuellen Übergriffen erstellte. Den Lehrkräften wurde geraten, »Trigger zu erkennen, unnötige Trigger zu vermeiden und Triggerwarnungen zu geben«. Oberlin gab die Richtlinie allerdings bald wieder auf, da die Liste potenzieller Trigger endlos zu werden drohte (Gersen, 2021; Übersetzung M-S.L.). Seit 2020 finden sich auch in Deutschland vermehrt Triggerwarnungen im Kunst- und Medienbereich: »Dieser Text enthält explizite Darstellungen psychischer und physischer Gewalt. Die Inhalte können auf Leser:innen belastend oder retraumatisierend wirken.« ...
  |   Maria-Sibylla Lotter   |   Tags: politik, trigger

Wenn Nähe verschwindet: Fehlende Objektkonstanz bei Traumatisierungen

Ein zentrales Thema für viele traumatisierte Menschen ist die fehlende Objektkonstanz. Unter „Objektkonstanz" versteht man die Fähigkeit, eine innere Verbindung zu wichtigen Menschen aufrechtzuerhalten auch dann, wenn diese gerade nicht anwesend sind. In einer sicheren Bindung während Kindheit entwickelt sich die Gewissheit: „Mama oder Papa sind noch da, auch wenn sie gerade nicht sichtbar sind. Sie lieben mich auch dann, wenn sie nicht direkt bei mir sind." Die Bindung kann also aufrecht erhalten werden, auch wenn die Eltern vorübergehend abwesend sind. Das Kind ist in der Lage, alleine zu sein, ohne sich einsam zu fühlen und Angst zu bekommen. ...
  |   Jeannine Lewicki   |   Tags: trauma

Violence as Disease

“Violence is often described as a social issue, a moral failing, or an innate human instinct. But in fact, argues Dr. Gary Slutkin, violence is a contagion that infects a society like a disease. This isn’t a metaphor. In THE END OF VIOLENCE, Dr. Slutkin draws on the expertise gleaned from 40+ years on the frontlines fighting deadly epidemics to reveal that violence operates according to the same predictable logic as every other contagious disease, initially infecting a small number of carriers then spreading from host to host. When a shooting occurs in a neighborhood, it’s not just a tragic event — it’s patient zero in an outbreak.” ...
  |     |   Tags: trauma, virus

Attention Deficit Hyperactivity Disorder and Childhood Sexual Abuse

Attention deficit disorder with hyperactivity (ADHD) and post traumatic stress disorder (PTSD) are the most commonly diagnosed disorders in sexually abused children from the ages of 3-12. […] It is important to understand that when children are exposed to a traumatic event, in most cases, it results in a persistent disturbance in conduct, emotion, and cognition. Children with PTSD present with a combination of problems such as: impulsivity, distractibility, attention problems, emotional numbing, social avoidance, school failure, and regressed or delayed development. Yet these symptoms are also common in children suffering from ADHD. So without a full account of the child’s history, ADHD is often the most common diagnosis. […] ...
  |   Leigh Baker   |   Tags: adhd, kinderschutz

Dem Leben entfremdet

Denken wir aber ohne Mitgefühl, dann leben wir in einer Scheinwelt aus Abstraktionen, die Kampf und Konkurrenz zu den Triebkräften unserer Existenz machen. In dieser Welt der Abstraktionen dominiert die Gewalt. In ihr kann nur überleben, wer andere unterwirft oder vernichtet. Diese Vorstellung eines Lebens ohne Mitgefühl ist auf Feinde angewiesen. Ja, wir beginnen uns selbst durch das Feindbild, das wir heraufbeschwören, zu definieren. Indem das abstrakte Denken – also das Kognitive – das Empathische in uns ersetzt, entfernen wir uns immer mehr von jeder unmittelbar gefühlten Wirklichkeit. Wir wenden uns dem Untergang zu. ...
  |   Arno Gruen   |   Tags: kinderschutz, politik

Scham und Schuld bei Eltern

Für Eltern mit eigener Missbrauchsvorgeschichte ist Elternschaft eine besondere Herausforderung, zwei Beispiele dafür folgen. Einer meiner Klienten begann mit mir zu arbeiten, nachdem er bei den staatlichen Behörden wegen Misshandlung seines zweijährigen Sohnes angezeigt wurde. Er sagte mir, wenn sein Zweijähriger „Nein!" sagte, sähe er ihn als einen Riesen, der über ihn ragte, bereit, ihn zu schlagen, und er empfände dann schreckliche Angst und Scham. Er sagte auch, hätte er gewusst, dass es Hilfe gibt, wäre er früher gekommen. Er war ein sehr furchterregend aussehender Kerl, der sich entsprechend kleidete, um die Leute fernzuhalten. Unter seinem beängstigenden Außeren befand sich ein verängstigtes, beschämtes Kind, das um sich schlug, um weiteren Missbrauch zu verhindern und ein gewisses Maß an Kontrolle zu spüren. ...
  |   Joanne H. Twombly   |   Tags: emotionen, kinderschutz, täter-opfer